
DR. ANNA-MARIA FÄSSLER, CEO & OWNER DES SONNENALP RESORT (OFTERSCHWANG) IM INTERVIEW
EIN GUTES UNFELD BIETEN - MENSCHLICH, SOZIAL UND WITSCHAFTLICH
ENTSCHEIDEND IST DIE LEBENSPHASE

Das Sonnenalp Resort, in vierter Generation familiengeführtes Fünf-Sterne-Luxusresort in Ofterschwang im Allgäu, hat erfolgreiche Strategien entwickelt, ein attraktives Umfeld für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schaffen. So gelingt es auch jetzt, in schwierigen Zeiten, die Fluktuation bei rund 6 - 8 % zu halten – und das bei über 550 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der gesamten Unternehmensgruppe zu der neben dem Resort auch eine Shopping GmbH, ein Golf Resort und eine Wäscherei zählen. Durch konsequentes und intensives Engagement in der Region – an Schulen, mit Schnuppertagen und offenen Türen - ist es in den letzten zwei Jahrzehnten gelungen, die Sonnenalp als wichtige Arbeitgebermarke über die Region hinaus zu positionieren. Der große Aufwand macht sich bezahlt: 30 bis 50 Positionen können pro Jahr bisher ohne Probleme nachbesetzt werden, die Nachfrage nach Lehrverträgen bleibt hoch.

In einem Gespräch fasst Inhaberin und Hoteldirektorin Dr. Anna-Maria Fäßler die wichtigsten Erfolgsfaktoren des erfolgreichen Mitarbeitermanagements im Sonnenalp Resort zusammen: Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein “gutes Umfeld zu bieten” ist kein bloßes Schlagwort: es bedeutet, sich von “one fits all” Modellen zu verabschieden und sich auf die konkreten Bedürfnisse von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einzustellen. Das bedeutet nicht, sich von wirtschaftlichen Zielen zu verabschieden, ganz im Gegenteil: wirtschaftlicher Erfolg des Unternehmens ist auch die Basis für faire Bezahlung, Sonderzahlungen und Prämien als einem wichtigen Bestandteil eines guten Arbeitsumfeldes.
Darüber hinaus gilt es auch andere Bedürfnisse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu erkennen und ernst zu nehmen. Die Sonnenalp Geschäftsführung der Familie Fäßler hat dazu ein Lebensphasen-Modell entwickelt, das hilft, die sich nach Alter und Lebensphase verändernden Bedürfnisse besser zu verstehen und zu nutzen: Bei den Auszubildenden geht es darum, sie mit unterschiedlichen Bereichen vertraut zu machen, den geeignetsten Bereich zu finden und mittelfristige Perspektiven aufzuzeigen – im Unternehmen oder auch bei Partnerbetrieben. Darüber hinaus müssen “High Potentials” identifiziert und gezielt weiterentwickelt werden, im Fall der Sonnenalp in der eigenen Wissens-Akademie. In der “Family”-Phase gilt es, die Arbeitsbedingungen so zu organisieren, dass jungen Familien konkrete Angebote zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie gemacht werden. Etwa durch einen Betriebskindergarten, Gemeinschaftseinkäufe oder flexiblere Arbeitszeiten. Eine familiäre Sicherheit hat hier hohe Priorität. In der Lebensphase zwischen 35 und 50 Jahren werden jenen, die beruflich durchstarten wollen, Weiterbildungsmöglichkeiten und Aufstiegschancen geboten. Anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mag ein entsprechendes Angebot an Sport-, Fitness und Gesundheitsangeboten wichtiger sein. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können auch in späteren Lebensphasen ihre Arbeitsbereiche verändern und auf individuelle Bedürfnisse anpassen.
Individuelles Angebot nach Lebensphasen bedeutet auch ein flexibles Angebot an Arbeitszeitmodellen: die 4-Tage Woche ist dabei längst nicht für alle attraktiv oder passend. Die angebotenen Modelle reichen von 2 bis 6 Arbeitstagen pro Woche - je nach persönlichen Vorstellungen. Zum perfekten Arbeitsumfeld in der Sonnenalp gehört auch ein entsprechend angepasstes Wohnungsangebot: derzeit bieten 180 Wohnungen – in verschiedenen Größen – Wohnmöglichkeiten in der nahen Umgebung. Wir sprechen dabei von attraktiven und individuellen Angeboten, keine bloßen “Unterkünften”. Diese Zahl an verfügbaren Wohnungen wird noch ausgebaut, sodass sie perspektivisch der Zahl der Zimmer im Resort entsprechen wird. Und natürlich braucht es auch Incentives, wie das “Team des Monats”, das regelmäßig gekürt wird oder den gemeinsamen TeamAbend, Frühlings- oder Weihnachtsfeste und kleine Geschenke für zwischendurch zum Geburtstag, Hochzeit, Ostern oder zum Nikolaus. Kurz zusammengefasst? Wichtig ist, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht in eine Norm pressen zu wollen. “Sowohl - als auch” ist das Motto, und nicht “one fits all”. Und sonst? Ehrlich sein, wahrhaftig bleiben! Versprechungen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gemacht werden, müssen erfüllbar sein und eingehalten werden!

